Traumhafte Natur und das mitten in Berlin. Der Havelhöhenweg bietet schöne Ausblicke über die Havel, ruhige Badestellen und viele weitere Höhepunkte. Denn diese kleine Wanderung hat mehr zu bieten als ein gewöhnlicher Waldspaziergang.
Wandern in Berlin – auf einem Höhenweg? Das geht! Der Havelhöhenweg bietet ein moderates Auf und Ab über Treppen und Waldwege auf der Anhöhe über der Havel. Natürlich kann man diesen Höhenweg nicht vergleichen mit Höhenwegen in den Alpen oder im Hochgebirge, er hat seine eigenen Reize zu bieten, die ihn nach der Meinung einiger zum schönsten Wanderweg Berlins machen. Dieser ausgedehnte Spaziergang lässt den Großstadttrubel wie von Zauberhand verschwinden und eröffnet traumhafte Ausblicke über die schöne Kulturlandschaft zwischen Berlin und Potsdam.
Auf dem Wanderweg finden sich 30 Stationen, von Brücken, historischen Denkmal über einen Turm, mehreren Inseln, Wiesen, Lichtungen bis zum Strandbad Wannsee, das das Ende der Wanderroute markiert. Der Havelhöhenweg startet in der Heerstraße und führt entlang der Havel bis zum berühmten Strandbad am Wannsee. Insgesamt ist der Weg etwa 10 km lang, es ist also durchaus eine kleine Wanderung für die man etwa 3-4 Stunden (mit Kindern oder mehreren Pausen eher 4-5 Stunden) einplanen sollte.
Ganzjährig ist der Havelhöhenweg einfach zu begehen und ist ideal für einen Ausflug mit Kindern. Meist wandert man durch schattigen Wald – der Havelhöhenweg bietet sich also auch im Sommer für eine Wanderung an. Direkt entlang des Ufers führt auch ein Kiesweg für alle, die mit einem Kinderwagen unterwegs sind oder denen der Havelhöhenweg zu viel Auf und Ab abverlangt.
Im Frühling und Sommer finden sich entlang des Havelhöhenwegs idyllische Badestellen zum Schwimmen und Planschen. Entlang des Weges gibt es auch Bänke und Baumstämme zum rasten.
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Die grün-gelb-blaue Markierung rechts kennzeichnet den Havelhöhenweg
Der Wanderweg ist mit einem blau-gelb-grünen Markierung gekennzeichnet, die allerdings nicht immer leicht zu finden ist.
Wer mit dem Auto anreist, kann problemlos mit dem Bus zum Startpunkt gelangen oder sollte für den Hin- und Rückweg etwa 6 Stunden einplanen. Der Havelhöhenweg ist kein Rundwanderweg. Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Strecke abzukürzen und nur den einen besonders reizvollen Teil des Havelhöhenwegs zu gehen.
Mein Tipp: Das Auto auf dem Parkplatz in der Lieper Bucht abstellen und sich entscheiden etwa die Hälfte des Havelhöhenwegs hin und den Kiesweg entlang des Ufers zurück zu gehen. Für Familien ist die Wanderung Richtung Heerstraße empfehlenswert, denn sie führt entlang am Grunewaldturm und dem Wirtshaus Schildhorn, die attraktive Einkehrmöglichkeiten auf dem Weg sind.
Zahme Schwäne in der Lieper Bucht
Wir beginnen unsere Tour an einem historischen Ort: dem sanierungsbedürftigen Strandbad Wannsee, Baujahr 1907. Es ist das größte Binnenseebad Europas mit bis zu 30.000 Besuchern! Im Sommer tummeln sich hier viele Badegäste, die wenigsten von ihnen sind Einheimische, denn es ist hier gerne übervoll und die Badegäste reihen sich eingeölt mit Sonnenmilch wie die Sardinen am Strand aneinander.
Vorbei an alten Eichen eröffnen sich ab jetzt immer wieder schöne Ausblicke Richtung Kladow und auf die Pfaueninsel mit ihrem weißen Ruinenschlösschen (das von hier aus nicht zu sehen ist ;-)). Friedrich Wilhelm II. übernahm die Insel und siedelte auf ihr die namensgebenden Pfauen an, auch heute leben dort Pfauen in einem von Lenné angelegten sehenswerten Landschaftsgarten.
Auf der gegenüberliegenden Uferseite stehen verschiedene Villen, ein der prächtigsten ist die Villa Lemm aus dem Jahr 1907 mit Terassenanlagen im italienischen Stil und Pavillons.
Im Biergarten beim Grunewaldturm kann man sich stärken
Die Insel Lindwerder liegt vor der Lieper Bucht, hier gibt es auch einen kostenfreien Parkplatz für eine verkürzte Wanderung Richtung Strandbad Wannsee oder Heerstraße. In der Bucht leben zutrauliche Schwäne mit ihren Jungen. Nicht weit entfernt am Aussichtspunkt mit Blick auf die Insel Lindwerder gibt es hier auch eine wunderschöne alte Eiche.
Auf dem Havelhöhenweg geht es auf und ab, mal über Treppenstufen oder Wurzelwerk und Stock und Stein. Immer wieder bieten sich schöne Ausblicke über die Havel und in den Grunewald.
Der rote Grunewaldturm (1879-99), früher benannt als König-Wilhelm-Gedächtnisturm, wurde im Stil der Backsteingotik erbaut ist definitiv eines der Highlights der Wanderung. Man erreicht ihn über einen etwa 15 minütigen Abstecher vom Havelhöhenweg. Der Turm war ein Geschenk des Kreises Teltow anlässlich des 100. Geburtstag des Königs.
Heute kann man dort im Biergarten einkehren für einen kleinen oder größeren Imbiss und 35 m auf eine Aussichtsplattform hinaus steigen. Als wir dort waren, war die Aussichtsplattform leider geschlossen – der Blick in alle Himmelsrichtungen von oben soll sich aber sehr lohnen!
Treppe vom Havelhöhenweg zum Jaczo Denkmal
Über 200 Jahre alte knorrige Kiefern mit schirmförmigen Kronen und eine alte Eiche lassen den Grunewald hier wie in einem Märchen aussehen. Ursprünglich wuchsen im Grunewald Kiefern und Eichen –einige von ihnen stehen bis heute als Zeitzeugen und bereichern den Havelhöhenweg.
Etwa auf der Höhe von Gatow auf der gegenüberliegenden Havelseite führt ein Abstecher vom Havelhöhenweg zu einer schönen Wiese mit Wildblumen zum rasten oder um die Picknickdecke auszubreiten und die Gedanken schweifen zu lassen.
Zum Jazco-Denkmal (1845) auf der Landzunge Schildhorn führt eine Treppe, die im Frühjahr von dichten Grün umwachsen ist. Beim Denkmal gibt es Sitzbänke zum Rasten und man hat einen herrlichen Blick über die Havel. Das Denkmal ist der Sage des Wendenfürsten Jaczo gewidmet, die erzählt, wie das Schildhorn seinen Namen erhielt.
Der Wanderweg geht auf und ab – auch mal über schönes Wurzelwerk
Wir sind jetzt schon in Spandau. Am gegenüberliegenden Ufer sind mehrere Segel- und Ruderclubs zu sehen, die hier auf eine lange Tradition zurück blicken.
Entlang der Havelchausee geht es weiter vorbei an der Freybrücke und der Stößenseebrücke bis zur Heerstraße.
Idyllische Havelbucht mit seichten Einstieg zum Baden
Die Havel selbst! Was beim Wandern generell gilt – der Weg ist das Ziel – trifft bei dieser Tour vollauf ins Schwarze. Denn die Wanderung ist abwechslungsreich, mit ganz unterschiedlicher Vegetation und wunderschönen alten, geradezu erhabenen Bäumen.
Die Ausblicke über die naturbelassene Havel mit ihren vielen Buchten und den Badestellen ist vor der Badesaison im Frühling noch nicht überlaufen und sind die Belohnung für das Auf und Ab auf dem teilweise nicht optimal ausgeschilderten Havelhöhenweg. Diese Wanderung ist ein absolutes Muss für naturbegeisterte Berliner!
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