Wer zu gierig ist, der wird bestraft: beim Würfelspiel Calavera braucht man ein glückliches Händchen ebenso wie taktisches Geschick!
„Oh neeeeeeeein, schon zwei Totenköpfe beim ersten Wurf!“ – Calavera ist eins dieser Spiele, bei denen man bereits ab der ersten Runde sofort in eine Art Würfelfieber gerät. Eigentlich ist alles ja auch ganz einfach. Man muss nur die richtigen Farben oder Symbole würfeln und schon hat man gewonnen. 😀
Tja, wenn das mal so einfach wäre, wie es sich anhört. Nicht umsonst heißt das Spiel nach dem spanischen Wort für Totenkopf und das gesamte Design spielt auf den mexikanischen Día de los Muertos, den Tag der Toten an. Denn hier kann es auch ganz schnell wieder aus sein mit einer vermeintlichen Glückssträhne. Wer nicht rechtzeitig Bescheidenheit walten lässt und sich daran macht, seine Punkte zu sichern, der riskiert in die gefürchtete Todeszone zu kommen. Aber andererseits bedeuten hohe Risiken eben manchmal hohen Gewinn…
Hinweis: Wir haben das Würfelspiel Calavera vom moses. Verlag nettwerweise zum Zweck der Besprechung kostenlos zugesandt bekommen. Die Rezension ist jedoch nicht vergütet oder inhaltlich abgestimmt, sondern gibt unsere unabhängige Meinung wieder.
Wie schon gesagt ist Calavera im Grunde sehr simpel und das Spielmaterial besteht im Grund nur aus einem Block mit Zetteln zum Ausfüllen und 6 Würfeln. Die Würfel zeigen keine Zahlen, sondern vier ausgefüllte Kreise in den Farben orange, rosa, grün und gelb, sowie jeweils eine Rose und einen Totenschädel. Dazu braucht man nun nur noch Stifte für alle Spieler. In dieser Hinsicht erinnert das Würfelspiel Calavera sehr an den Klassiker Kniffel bzw. Yatzee. Fast noch mehr Gemeinsamkeiten gibt es zu Qwantum, einem neueren Würfelspiel, dass wir auch schon besprochen haben.
Der Wertungsblock beim Würfelspiel Calavera
Zu Beginn erhält jeder Spieler einen Zettel zum Ausfüllen. Das Grundprinzip ist: alle 4 Reihen müssen von links nach rechts mit Kreuzen gefüllt werden. Sie sind durch die Farben orange, rosa, grün und schwarz markiert.
Aber wer genau hinsieht erkennt schon die erste Schwierigkeit dabei. Denn man muss zwar erstmal mindestens 6 Felder in jeder Reihe voll haben, um überhaupt in die Punktezone zu kommen, die gelb markiert ist. Aber schon 5 Felder weiter beginnt die Todeszone, über der ein Skelett mit Sombrero spöttisch die Gitarre klimpert. Wer eine Reihe also zu weit ausfüllt bzw. ausfüllen muss, der verliert wieder Punkte, ja schlimmstenfalls kassiert die oder der Unglücksrabe sogar 3 Minuspunkte für die Reihe!
Es gibt aber noch eine zweite Möglichkeit, Punkte zu bekommen und zwar durch die 3 rot eingezeichneten Bonuslinien. Wer zuerst alle Reihen bis zu einer solchen Linie ausgefüllt hat (oder darüber hinaus), erhält den oberen Bonus. Die anderen Spieler erhalten dann jeweils den unteren Bonus, sofern sie diese Linie erreicht haben.
Beispiel: Anna hat als erste in allen vier Farbreihen 3 oder mehr Kreuze, alle Felder bis zur ersten roten Linie sind bei ihr voll. Also kriegt sie 4 Punkte, die sie mit dem Stift umkringelt, während ihre Mitspieler die 4 streichen. Die bekommen alle 2 Punkte, sobald sie auch alle Felder von links bis zur Linie gefüllt haben.
Aber wie füllt man denn nun die Reihen? Ganz einfach: wer an der Reihe ist, darf bis zu 3 mal würfeln. Nach dem 1. Wurf darf man Würfel rauslegen und mit den anderen weiter würfeln. Es ist auch erlaubt, rausgelegte Würfel wieder mit aufzunehmen.
Die Ausnahme von dieser Regel sind die Totenköpfe! Wir erinnern uns, der Name des Spiels bedeutet Totenkopf, also müssen die ja irgendwie wichtig sein. 😉
Und das sind sie auch und zwar in mehrfacher Hinsicht. Jeder gewürfelte Totenkopf muss jedenfalls auf dem Tisch liegenbleiben und darf nicht mehr aufgenommen werden!
Ein Würfelergebnis bei Calavera, zum Glück ohne Totenköpfe
Hat ein Spieler seinen Wurf beendet, entweder weil er 3 mal gewürfelt hat, oder weil er vorher stoppt, kann er nun eine der gewürfelten Farben auswählen und für jeden Würfel, der diese zeigt, ein Kreuz in der Reihe machen. Man darf dabei keine Würfel verfallen lassen, also 3 x orange gewürfelt heißt auch 3 Kreuze, nicht 1 oder 2!
Die Rosen haben im Würfelspiel Calavera eine doppelte Funktion. Zum Einen sind sie Joker und zum anderen dienen sie dazu, Punkte abzusichern. Als Joker kann man sie wie eine beliebige Farbe zum Kreuze machen in einer der Reihen benutzen. Sie können aber nicht mit Würfeln, die eine Farbe zeigen kombiniert werden. Hat man also 1 x grün und außerdem 3 Rosen gewürfelt und will in der grünen Reihe Kreuze machen, darf man entweder 1 Kreuz oder 3 machen, aber nicht 4!
Wenn man in einer oder mehrer der Reihen in die Punktezone vorgedrungen ist, kann man diese Reihe an diesem Punkt mit Hilfe der Rosen einfrieren. Zum Einfrieren einer Reihe in den Punktefeldern 4, 5 oder 6 braucht man 2 Rosen, für die folgenden beiden Felder mit 8 und 10 Punkten sogar 3 Rosen.
Sobald eine Reihe eingefroren ist, kann man hier keine weiteren Kreuze mehr machen. Die letzte Punktezahl wird umkringelt und im letzten Feld der Reihe zur Punkewertung eingetragen.
Wichtig: Zum Einfrieren muss man die Rosen immer selbst erwürfelt haben.
Oh, oh, der Fluch der Totenköpfe…
Denn beim Würfelspiel Calavera macht man auch ziemlich häufig Kreuze, wenn einer der anderen Spieler gewürfelt hat. Wie das? Hier kommen wieder die Totenköpfe ins Spiel. Sobald auch nur ein einziger Totenkopf gewürfelt wurde, bleibt er liegen. Das bedeutet, nachdem der Spieler am Zug gewählt hat, welche seiner Würfel er verwendet, dürfen und müssen die übrigen Spieler eine übrig gebliebene Farbe für sich verwenden und entsprechend Kreuze eintragen. Dabei dürfen sie aber auch dieselbe Farbe wählen.
Gerade zu Beginn kann dies oft von großem Vorteil für die anderen Spieler sein. In der zweiten Hälfte des Spiels kann diese Regel aber auch zum buchstäblichen Fluch des Totenschädels werden. Dann nämlich, wenn Spieler Kreuze in einer Reihe machen müssen, die sie in die Todeszone bringen. Nur, wer entsprechende Reihen bereits eingefroren hat, kommt ums Eintragen herum.
Aber die Totenschädel haben noch eine unangenehme Auswirkung: wer 3 Totenköpfe oder mehr gewürfelt hat, muss sofort aufhören und darf in diesem Zug überhaupt nichts machen. Die anderen Spieler müssen aber den Wurf verwenden.
Das Würfelspiel Calavera ist sofort zu Ende, sobald einer der Spieler alle 4 Reihen eingefroren hat. Das geschieht entweder, wie geschildert, durch das Würfeln von genügend Rosen. Oder indem man in die Todeszone gerät. Dann wird die Reihe sofort automatisch eingefroren. Wer also in die Todeszone kommt, aber „nur“ auf dem ersten Feld darin landet, kann sich noch glücklich schätzen, dass sie oder er nur auf 4 Punkte zurückfällt und nicht 0 oder gar 3 Minus-Punkte verbuchen muss.
Sobald ein Spieler dicht macht, werten alle anderen die jeweils letzte Punktezahl ihrer Reihen. Jeder zählt Punkte und Bonuspunkte zusammen und wer am meisten davon hat, gewinnt. Gleichstand bedeutet, es gibt es mehrere Sieger.
Ästhetisch und praktisch – Die Verpackung von Calavera
Das Würfelspiel Calavera hat uns auf Anhieb sehr viel Spaß gemacht. Im ersten Moment dachte ich allerdings, es handele sich um das gleiche Spiel wie Qwantum, nur in anderem Gewand. Die Spiele sind sich zwar sehr ähnlich und ähneln beide wiederum in vielerlei Hinsicht dem großen Klassiker Kniffel, aber jedes hat doch seinen eigenen Charakter.
Was Calavera definitiv auszeichnet ist das schöne morbid-mexikanische Design, ebenso wie die durchdachte Spielmechanik, die trotz der simplen Grundregeln durchaus zu ganz unterschiedlich verlaufenden Runden führen kann.
Calavera ist leicht verständlich, schnell zu lernen, eine Runde geht recht fix und das Spiel ist klein und handlich. All das macht es ideal als schnelles Spiel für zwischendurch, das man auch super mit in den Park oder auf Reisen nehmen kann.
Außerdem macht es sowohl Kindern als auch Erwachsenen richtig viel Spaß, denn die Mischung aus Würfelglück und taktischen Entscheidungen ist hier sehr klug ausgearbeitet. Schon nach wenigen Runden haben wir festgestellt, dass es zu ganz unterschiedlichen Spielsituationen kommen kann.
Beispiel eines ausgefüllten Calavera-Bogens
Zum Beispiel konnte ich im ersten Spiel immer viele Kreuze machen und räumte als Erster an allen 3 Bonuslinien jeweils die höhere Punktzahl Bonuspunkte ab. Es sah alles danach aus, dass ich gewinne. Doch dann kam der Haken: um meine Reihen zu sichern, hätte ich nun mehrmals hintereinander 3 Rosen würfeln müssen, was mir einfach nicht gelang. Somit gelangte ich in allen Reihen in die Todeszone und wurde letzter. In einer anderen Runde wiederum würfelte ich ständig 3 Totenköpfe, konnte also gar nichts eintragen und hatte somit Mühe, überhaupt in den Punktebereich zu kommen.
Je länger und je öfter man das Würfelspiel Calavera spielt, desto mehr Dinge fängt man an, zu berücksichtigen, etwa auch, welche Würfel man den anderen Spielern zum Verwerten überlässt, wenn man einen Totenkopf im Wurf hat.
Das Design mit den Verweisen auf das mexikanische Totenfest fanden wir sehr ansprechend. Als Kritik könnte man allenfalls anbringen, dass das Spielprinzip in vieler Hinsicht bereits bestehenden Spielen gleicht. Das tut dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch und und für € 9,99, die das Spiel nach aktuellem Stand kostet, ist es absolut lohnenswert!
Aus diesem Grund wäre es wohl leichter zu beantworten, für wen es sich denn nicht lohnt. Zum Einen gibt es gerade unter Vielspielern solche, die möglichst weniger Glückselemente und mehr Taktik und Strategie bevorzugen. Diese werden Calavera vielleicht weniger abgewinnen können, wobei es unserer Meinung nach immer noch gut als Warm-Up oder Absacker-Spiel an einem Spieleabend funktionieren kann.
Und wer bereits das Spiel Qwantum besitzt und nicht noch ein ähnliches Spiel möchte, wird vielleicht lieber ein anderes Würfelspiel neu entdecken wollen. Ansonsten aber, kann man das Würfelspiel Calavera uneingeschränkt empfehlen.
Das Würfelspiel Calavera ist super schnell zu lernen, macht Kindern wie Erwachsenen viel Spaß und eignet sich aufgrund seiner kleinen Größe und kurzen Spieldauer perfekt als Reisespiel oder auch als kleines Spiel zum Warm-Up bei einem Spieleabend.
Hast du Lust auf noch weitere Würfelspiele bekommen? Dann wirf doch auch mal einen Blick auf unsere Rezensionen zu Würfelland oder Troll & Dragon! Außerdem findest du bei Abenteuer Freundschaft noch etliche weitere Spiele-Tipps, sowie Tipps für Aktivitäten mit Kindern, Freunden und dem Partner.
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