Rübengeister sind die deutsche Variante des Halloween-Kürbis. Die traditionellen Laternen kann man wie die amerikanischen Jack o’Lanterns ganz einfach selbst machen!
Halloween verbindet fast jeder mit Amerika. Dabei stammen viele der typischen Halloween-Traditionen eigentlich aus Irland! Und in Deutschland gab es lange vor dem Siegeszug des Halloween-Kürbis die Rübengeister – ein verblüffend ähnlicher Herbstbrauch, der in manchen Regionen Deutschlands noch lebendig ist!
Halloween interessiert dich? Das sind die besten und skurrilsten Halloween-Bräuche aus aller Welt – und einige davon lohnt es sich wirklich, mal auszuprobieren!
Unser Tipp: Rübengeister sind eine echte Alternative zur Kürbislaterne und ganz einfach selbst zu machen!
Wie beim Kürbis gilt: je frischer die Rübe, desto länger bleibt sie schön. Achte schon beim Aussuchen der Rübe darauf, was du hinein schnitzen willst. Im Gegensatz zum Gemüsekürbis sind die Rüben oft individuell geformt mit Beulen, Höckern und Verwurzelungen. 😉
Zuerst schneidet man den Deckel mit dem Kraut etwa 3-4 cm dick ab – wenn du ihn ebenfalls aushöhlst, kannst du ihn später als Kopfdeckel mit Haaren auf die Laterne setzen.
Nun holst du mit einem Löffel das Fruchtfleisch heraus und höhlst die Rübe gleichmäßig aus, bis der Rand nur noch etwa 1 cm dick ist.
Jetzt kann man entweder ganz traditionell Augen, Mund und Nase als Fratze hineinschneiden oder andere kunstvolle Muster hineinschnitzen. Achte dabei auch darauf, dass du nicht zu oft die gesamte Wand des Rübenkopfes durchstößt, da der Rübengeist sonst nicht so stabil ist!
Wichtig! Wenn du fertig bist, besprühe den Rübengeist mit Haarspray, so ist er versiegelt und schimmelt und schrumpelt nicht so schnell! Es lohnt sich auch, ihn vor Feuchtigkeit wie Regen zu schützen und ins Kühle zu stellen – also auf keinen Fall auf den Heizkörper!
Wenn du den Rübengeist als Laterne zum Herumtragen verwenden möchtest, kannst du drei Löcher in den Deckel und den Rumpf bohren und daran etwa 35 cm lange Schnüre – z.B. Bindfäden knoten, die du alle drei am Ende eines Stockes zusammenknotest, um den Rübengeist als Laterne herumzutragen.
Wie bei vielen Bräuchen ist nicht sicher, wann und wo dieser Herbstbrauch entstand. Tatsächlich gibt es in vielen Regionen Deutschlands – genau wie in der Schweiz, in Österreich und Irland – die Herbsttradition, Rübengeister als Laternen zu schnitzen; lange vor dem Siegeszug der ausgehöhlten Kürbisse aus den USA!
Spätestens ab 1918 war dieser Brauch aber in Deutschland verbreitet. Nach dem ersten Weltkrieg war die Zeit zwischen Allerheiligen und Weihnachten für Tagelöhner in Deutschland hart. Nach der Erntezeit gab es kaum Arbeit – und die Familien plagte der Hunger. So stahlen ihre Kinder Rüben von den Feldern höhlten sie aus und schnitzen Gesichter hinein. Das Fleisch ergab eine nahrhafte Suppe. Sie stellten ins Innere eine Kerze und zogen mit ihren Rübengeistern von Haus zu Haus und bettelten um etwas zu essen mit Sprüchen und kurzen Liedern.
In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem 2. Weltkrieg wandelte sich der Brauch des Rübengeisterns. Die Kinder zogen mit ihren liebevoll geschnitzten Rübengesichtern aus Spaß von Tür zu Tür und sagten ihren Spruch oder ihr Gedicht auf oder sie stellten ihre Rübengeister-Laternen neben die Haustür, ins Fenster oder in den Garten der Nachbarn. Ganz anders als in den USA wird nie mit einem Streich gedroht, sondern höchstens um etwas zu Naschen gebeten und die Kinder verkleiden sich auch nicht.
Dann baute kaum ein Bauer mehr Rüben an – und der Brauch der Rübengeister starb fast aus. Bis einige Ortschaften sich seiner erinnerten, Rübengeister-Umzüge organisierten und den Brauch so zurück ins Leben holten,
So tragen die Kinder in Bayern und Baden-Württemberg im Taunus und im Westerwald ihre Riabagoaschter oder Gloiniche Deuwel von Haus zu Haus und sagen einen Spruch auf.
In Schramberg singen sie z.B. und bitten um ein paar Süßigkeiten und in der Oberlausitz flenntippeln die Kinder, wie man dort sagt. Dafür schnitzen sie schaurige Gesichter in ihre Rüben, beleuchten sie mit Kerzen, stellen sie in die Gärten von Verwandten und Nachbarn, klingeln und verstecken sich. Als „Belohnung“ bekommen sie beim entdeckt werden Süßigkeiten.
Im Saarland stellt man den Rübengeist – die Rummmelbooze – umhüllt mit einem Leinentuch ins Fenster oder neben die Haustür. Und in Ostfriesland nutzt man die Rübengeister als Laternen – die Kipkapköögels – für den Martinsumzug.
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