Beim Brettspiel City of Rome baut jeder Spieler eine Stadt

16. März 2019 - Alexander Schmidt

Brettspiel City of Rome - Stadtplanung in der Antike | Rezension


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Wohngebiete, Tempel, Arenen und Aquädukte – beim Brettspiel City of Rome messen sich die Spieler darin, der beste Stadtplaner der Ewigen Stadt zu sein.

Lieber das Wohngebiet erweitern oder den Tempel der Juno bauen? Zuerst für Erträge aus Weingütern und Getreidehöfen sorgen oder mit Aquädukten die Wasserversorgung sicherstellen? Vor solchen Fragen standen sicherlich schon die Stadtplaner der römischen Kaiserzeit und sie sind zentral beim Brettspiel City of Rome, dem neuen Citybuliding-Spiels des Abacusspiele-Verlags.

Was ist das Besondere bei diesem Brettspiel?

Worin unterscheidet sich City of Rome von anderen Citybuilding spielen?

Diese Fragen beantworten wir in unserer Rezension, erklären die Spielweise und geben unsere Einschätzung der wichtigsten Pros und Contras im Fazit.

Hinweis zur Transparenz: Der Verlag Abacusspiele hat uns netterweise kostenlos ein Rezensionsexemplar des Spiels geschickt. Diese Besprechung ist jedoch weder vergütet noch inhaltlich abgesprochen und gibt unsere eigene Meinung wieder.

Das Brettspiel City of Rome im Überblick

  • Spieltyp: Strategiespiel, Citybuildingspiel, Kennerspiel
  • Alter: ab 10 Jahren
  • Spieler: 2 – 4 Spieler
  • Dauer: ca. 60 min.
  • Verlag: Abacusspiele
  • Spielautor: Matthew Dunstan & Brett J. Gilbert
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Spielziel: Deine eigene Version des antiken Rom bauen und durch strategische Entscheidungen zum prosperierenden Nabel der Welt machen.

Angebot
*

So wird das Brettspiel City of Rome gespielt

Brettspiel City of Rome - Setzen auf dem Aktionsstreifen

Ein Spieler setzt seine Figur auf den Aktionsstreifen

Bei diesem Spiel geht es darum, dass jeder seinen eigenen Entwurf Roms baut. Das heißt, jeder Spieler beginnt mit den gleichen zwei Gebäudekarten und hat am Ende des Spiels ein maximal 4 x 4 großes Quadrat aus eben solchen vor sich liegen. Erst bei der finalen Auswertung zeigt sich, welche Version Roms am erfolgreichsten ist und wer somit der Sieger ist.

Spielmaterial & Vorbereitung

Brettspiel City of Rome - Anlegen einer Gebäudekarte

Hier baut ein Spieler sein drittes Wohngebäude in einem Wohnviertel

Die 80 Gebäudekarten sind alle quadratisch und lassen sich in zweierlei Weise unterteilen. Zum einen gibt es 8 Startspielerkarten (Rückseite in Spielerfarbe) und 4 Stapel, deren Karten die römischen Zahlen I bis IV zeigen. Zum anderen gibt es 5 verschiedene Gebäudetypen mit verschiedenen Funktionen:

  • Wohnhäuser: sollte man möglichst zu Wohnvierteln zusammen schließen, müssen an mindestens ein öffentliches Gebäude grenzen
  • Produktionsgebäude: Gemüsehofe, Getreidehof, Schafhof oder Weingut – bringen Geld, Einfluss oder Baupunkte
  • Öffentliche Gebäude: gibt es in den 4 Typen Markt, Arena, Schule und Therme, möglichst unterschiedliche zu haben ist gut.
  • Aquädukte: bringen zum Schluss Siegpunkte
  • Tempel: es gibt 10 verschiedene und jeden nur einmal, bringen am Schluss Bonus-Siegpunkte, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind

Jeder Spieler startet mit einem Wohnhaus des Wert 2 und einem Gemüsehof, welcher bei Auslösen der Produktion Geld abwirft. Die 4 Stapel mit den übrigen Gebäudekarten werden jeder in sich gemischt und nebeneinander in der Tischmitte platziert.

Daneben gibt es einen Stapel mit 6 sogenannten Aktionsstreifen. Diese zeigen unterschiedliche Reihenfolgen von 3 Lehmziegeln und 2 Zahnrädern, die für Baupunkte und Produktionspunkte stehen. An einem Ende des Stapels markiert eine goldene Kaiserfigur den Anfang.

Außerdem gibt es noch Geldplättchen, Einfluss-, Baupunkt- und Siegpunktmarker, eine silberne Startspielerfigur sowie einen Wertungsblock, den man allerdings erst ganz am Ende benötigt.

Ablauf eines Runde

Brettspiel City of Rome - Aktiosnstreifen und Gebäude-Angebot

In jeder Runde liegen ein anderer Aktionsstreifen und 4 neue Gebäudekarten aus

Nach ein paar kleinen weiteren Vorbereitungen kann das Brettspiel City of Rome beginnen.  Jedes Spiel besteht immer aus 14 Runden, wobei jede Runde aus 3 Phasen besteht. Reihum ist jeder der Spieler einmal Startspieler einer Runde, was durch die weiter wandernde Startspielerfigur angezeigt wird.

Vorbereitungsphase

In der Vorbereitungsphase wird der oberste Aktionsstreifen abgehoben, gewendet und unter den Stapel geschoben. Dann deckt man von jedem der vier Stapel eine neue Karte auf. Diese stellen das Gebäudeangebot in dieser Runde dar.

Setzphase

Beginnend mit dem Startspieler setzen jetzt alle Spieler reihum ihre Figur auf eines der Felder auf dem Aktionsstreifen. So wird einerseits die Spielreihenfolge in der Aktionsphase festgelegt, andererseits hat die Platzierung einer Figur auch Auswirkung auf die Aktionspunkte in der kommenden Phase.

Je näher eine Figur beim Kaiser (der goldenen Figur an einer Seite des Aktionsstreifens) steht, desto eher kommt sie an die Reihe und kann sich die beste Karte des Angebots sichern. Aber je weiter vom Kaiser man steht, desto mehr Aktionspunkte für den Bau und die Produktion stehen zur Verfügung.

Aktionsphase

Brettspiel City of Rome - Eine Gebäudekarte ziehen

Wer zuerst kommt, hat die größte Auswahl bei den Gebäudekarten

Jetzt führt jeder Spieler seinen Zug aus und zwar in der Reihenfolge, in der ihre Figuren vom Kaiser aus stehen. Hier zeigt sich oft, welchen Vorteil es haben kann, ganz vorne zu stehen. Denn gerade im späteren Verlauf des Spiels kommt es öfters vor, das sich mehrere Spieler um eine bestimmte ausliegende Karte reißen, da sie ihnen den entscheidenden Vorteil für die eigene Stadt bieten kann. Andererseits kann es manchmal auch günstiger sein, sich bewusst weiter hinten einzureihen und dafür mehr bauen und produzieren zu können.

Nun kann der Spieler pro Runde genau einmal bauen und einmal produzieren, wenn er will und kann. Bauen kann man entweder die gerade genommene oder eine seiner Handkarten, solange man die dafür notwendigen Baupunkte hat. Man bekommt sie durch seine Position auf dem Aktionsstreifen in dieser Runde oder in Form eines Bauplättchens oder man kann sie für je 2 Geld erwerben.

Für die Produktion braucht man immer zwei Produktionspunkte. Fehlt einem einer oder sogar beide, kann man sie für 1 Geld pro Punkt kaufen. Durch die Aktion Produktion geben immer alle Produktionsfelder der eigenen Stadt etwas ab: Geld, Bauplättchen oder einen Einflussmarker.

Die Auswertung – Was gibt am Schluss Punkte?

Brettspiel City of Rome - Beispiel einer fertigen Stadt

Der fertige Stadtentwurf unserer Siegerin

Das Brettspiel City of Rome bietet verschiedenste strategische Möglichkeiten um  Siegpunkte zu sammeln. Wohngebäude werden in zusammenhängenden Vierteln des gleichen Typs abgerechnet, zählen aber überhaupt nur, wenn öffentliche Gebäude daran grenzen, die als Multiplikatoren funktionieren. Ein Wohngebiet sollte an möglichst viele verschiedenfarbige öffentliche Gebäude grenzen.

Die Aquädukte und Tempel bringen nun ebenfalls nach bestimmten Regeln Punkte und auch das noch übrige Geld, die gesammelten Einflussmarker und gegebenenfalls gewonnene Einflusskarten.

Bei der Berechnung der finalen Punkte jedes Spielers ist der mitgelieferte Wertungsblock eine gute Hilfe um keinen Punkt zu vergessen.

Bewertung und Fazit

Brettspiel City of Rome - Gebäudekarten auf der Hand

Immer wieder die Entscheidung: was baue ich zuerst?

Was macht City of Rome gegenüber anderen Citybuilding-Brettspielen wie NEOM oder Carpe Diem aus? Das entscheidenste Element bei diesem Spiel ist der Setz-Mechanismus auf dem Aktionsstreifen. Hierbei ist man in jeder Runde wieder im Konflikt abzuwägen, ob man früher eine Karte wählen, oder mehr Aktionspunkte zur Verfügung haben möchte.

Dadurch dass auch die Reihenfolge der Baupunkte und Produktionspunkte ebenso wie die Auslage der Gebäudekarten von Runde zu Runde wechselt, ist hier für zusätzliche Abwechslung gesorgt.

Natürlich spielen beim Brettspiel City of Rome noch viele weitere strategische Aspekte eine Rolle, etwa die Wahl, welche Karte man baut und wo man sie anlegt, diese gibt es ähnlich auch bei anderen Spielen.

Idee
Ausstattung
Spielspaß
Anleitung
Preis / Leistung

Pro und Contra

Für ein Kennerspiel ist City of Rome leicht zugänglich und nicht schwer zu lernen. Hat man einmal verstanden, wie eine Runde abläuft, muss man nur noch selten in die Regeln schauen, die sehr verständlich geschrieben sind. Gut gefallen hat uns auch, dass man hier durchaus auf verschiedene Strategien setzen kann.

Beim Spiel zu viert errang einer von uns alle Einflusskarten, was ihm einen ordentlichen Batzen Punkte einbrachte. Eine andere Spielerin war mit drei Aquädukten die Königin der Wasserversorgung und ein dritter Spieler hatte durch starke Produktion viel Geld angehäuft.

Dieser kam allerdings auf den letzten Platz – die Spielerin, die gewann, verdankte ihren Sieg hauptsächlich einem geradezu perfekten Wohnviertel mit 4 Wohnblöcken vom Wert 4 und angrenzend an öffentliche Gebäude in allen Farben. Als wäre das noch nicht genug, hatte diese Spielerin auch noch 3 Tempel, deren Konditionen sie erfüllte und wurde somit uneinholbar.

Die grundsätzliche Spielweise des Citybuildings ist zwar nicht neu, aber mit dem Aktionsstreifen haben die Spielautoren ein interessantes Entscheidungsmoment in die Spielmechanik integriert.

Für wen lohnt sich das Brettspiel City of Rome?

Einfach zu verstehen und man kommt schnell ins Spiel und muss nicht mehr in die Regeln schauen: damit eignet sich das Kennerspiel nicht nur für Strategiespiel-Fans sondern auch für Familien. Durch die unterschiedlichen strategischen Möglichkeiten und die unbeeinflussbare Größe des Zufalls, der entscheidet welche Gebäudekarten ausliegen, bieten die Partien auch für Erwachsenenrunden Abwechslung.

Fazit

City of Rome ist ein klassisches City-Building-Spiel, das wegen seines intuitiven Zugangs nicht nur Kennern Spaß macht. Verschiedene Strategien können im alten Rom zum Sieg führen und sorgen für abwechslungsreiche Partien.

Wirf doch auch mal einen Blick auf unsere weiteren Spiele-Tipps, sowie allgemein Ideen für Aktivitäten mit Freunden, mit Kindern oder zu zweit.

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